Mittwoch, 24. November 2010

1000 Sonova-Patienten zittern

Hörimplantate-Pfusch?
1000 Sonova-Patienten zittern

ZÜRICH - Der Schweizer Hörgerätehersteller ruft ein Implantatprodukt zurück. Weil Träger über Schmerzen und Geräusche klagen.

Sonova ruft das Hörimplantat HiRes 90K zurück. Das Problem: Zwei Patienten mussten sich das Teil wegen starken Schmerzen wieder entfernen lassen. Die Probleme traten 8 bis 10 Tage nach dem Eingriff auf, bei dem ihnen das Implantat per Operation eingesetzt wurde.

Die Aktien des Hörgeräte-Herstellers Sonova sind wegen des Produkterückrufs stark unter Druck geraten. Sie eröffneten am Dienstag 7,4 Prozent schwächer auf 124 Franken.

Schmerzen, Geräusche, Schockempfinden


Laut Sonova-Sprecher Holger Schimanke wurde das Produkt bei 28000 Patienten eingesetzt. Rund 1000 Patienten müssen jetzt zittern: Bei ihnen ist die Frist von acht bis zehn Tagen, in denen die Komplikationen auftreten können, noch nicht vorbei. Die Rede ist von Schmerzen, zu lauten Geräuschen sowie Schockempfinden.

Darunter sind auch Schweizer Kunden. Wie viele Implantate in welche Länder verkauft wurden, gibt Sonova nicht bekannt. Der grösste Markt liegt für den Hersteller, der früher Phonak hiess, in den USA. Die betreffenden Patienten werden nun von Sonova informiert.

Sie können mittels Tests überprüfen, ob bei ihnen das Risiko von Komplikationen besteht. Im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres erzielte Sonova mit HiRes 90K einen Umsatz von 66 Mio. Franken. (map)

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