Samstag, 14. Februar 2015

Moderne HörgeräteCochlea-Implantat – Prothese für Gehörlose


Quellen: www.focus.de

Häufig werden Menschen in Folge einer Zerstörung der Haar-Sinneszellen in der Cochlea, der Hörschnecke im Innenohr, taub. Die Sinneszellen nehmen mit ihren feinen Härchen den Schall auf, der vom äußeren Ohr über das Mittelohr in das Innenohr übertragen wird. Sie geben den Schall in Form von elektrischen Impulsen an den Hörnerv weiter. Sind die Haarzellen zerstört, kann der Betroffene nicht mehr hören.

Elektroden im Innenohr

Voraussetzung für ein Cochlea-Implantat ist, dass der Hörnerv intakt ist. Ist das der Fall, pflanzt der Chirurg in das Innenohr Elektroden, die elektrische Signale an den Hörnerv übermitteln und so die Funktion der zerstörten Sinneszellen übernehmen. Das Implantat besteht aus Elektroden, einem Magneten und einer Empfangsspule. Die Elektroden werden in die Hörschnecke implantiert, die Empfangsspule zusammen mit dem Magneten hinter dem Ohr.

Die Sendespule des Prozessors haftet mittels Magneten auf der Kopfhaut. Die Patienten tragen den Sprachprozessor am Körper oder direkt hinter dem Ohr. Moderne Prozessoren sind kleiner als eine Streichholzschachtel.

Implantat schon vor dem Kindergarten-Alter

Vom Cochlea-Implantat profitieren besonders Menschen, die im Laufe ihres Lebens taub wurden oder die an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit leiden. Auch gehörlosen Kleinkindern werden Geräte implantiert, um ihnen den Spracherwerb über die Ohren zu ermöglichen, bevor sich der Hörnerv zurückentwickelt. Befürworter plädieren für eine möglichst frühe Implantation bis zum zweiten oder dritten Lebensjahr, da der Spracherwerb von sehr frühen Hörerfahrungen abhängt.

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