Mittwoch, 6. Februar 2013

«Viele Leute sprechen viel zu schnell»


Mehr Text-PDF siehe unter Links unten:
Quellen: www.lkh.ch


« Telefonieren geht gar nicht, ich bevorzuge E-Mails und das Handy für SMS »

«Und es ärgert  mich sehr,  wenn jemand mich als ‹taubstumm› vorstellt ...  Ich kann doch sprechen! »





Hören und reden zählen nicht gerade zu ihren Stärken, aber sie meistert es.
So widersprüchlich es tönt, die Tessinerin Anna Bernardi ist sprachbegabt.
Neben ihrer Muttersprache Italienisch spricht und schreibt sie problemlos
Deutsch, dazu ein bisschen Englisch und Französisch. Ertaubt im Alter von
zwei Jahren, trägt sie heute zwei Cochlea-Implantate.


Anna ist eine attraktive, fröhliche junge Frau, die nach ihrem Architekturstudium in Praktika und befristeten Anstellungen Berufserfahrungen sammelte. Zuletzt arbeitete sie einige Monate lang in
einem Architekturbüro in Zug. Vor kurzem erst trat sie in Lugano eine 50-Prozent-Stelle an. Noch wartet sie auf ihre Chance, als Architektin eine Vollzeitstelle zu finden.

Annas lange Haare verdecken die zwei Cochlea-Implantate (CI). Sie war gerade
erst sieben Jahre alt, als sie das erste CI erhielt. Vor drei Jahren implantierten ihr  die Ärzte dann das zweite CI. Bis im Alter von zwei Jahren hörte sie gut. Ertaubt ist sie erst nach einer Meningitis (Hirnhautentzündung). Die Eltern und der Arzt bemerkten nicht sofort, dass sie erkrankt war. Als Anna endlich ins Spital kam, hing ihr Leben nur noch an einem seidenen Faden. «Die Ärzte hatten mich gerettet, doch mein Gehör war ‹verloren›.»

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