Mittwoch, 24. November 2010

Sonova ruft Hörimplantat zurück

Dienstag, 23. November 2010, 11:20 Uhr
Eine Grossaufnahme des Hörimplantats HiRes 90K

Der Hörgeräte-Hersteller Sonova muss ein Hörimplantat zurückrufen. In zwei Fällen habe das Implantat HiRes 90K wegen eines Defekts operativ wieder entfernt werden müssen. Das Implantat ist ein Produkt der US-Firma Advanced Bionics, die von Sonova vor rund einem Jahr übernommen worden ist.

Die Probleme mit dem Implantat waren 8 bis 10 Tage nach der Inbetriebnahme aufgetreten, wie Sonova mitSitz in Stäfa (ZH) bekannt gab. Die Patienten hätten starke Schmerzen und/oder Schockempfindungen verspürt und allzu laute Geräusche gehört. Sonova habe sich deshalb zu einem weltweiten Rückruf entschlossen sowie die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA informiert.
 
Dieses Implantat wurde weltweit zurückgerufen. pd
Das Hörimplantat HiRes 90K ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt und wurde bisher rund 28‘000 Mal erfolgreich implantiert, wie Sonova-Sprecher Holger Schimanke zu «tagesschau.sf.tv» sagte. Es ist ein Produkt der US-Firma Advanced Bionics, die im ersten Halbjahr 2010/2011 einen Umsatz von insgesamt 65,5 Millionen Franken erreicht hat. Mehr als 80 Prozent davon wurden laut Schimanke mit diesem Implantat gemacht.

Anleger reagieren ungnädig
Sonova arbeitet laut eigenen Angaben mit der FDA zusammen an einer Lösung des Problems. Zurzeit könne keine Prognose zu den Auswirkungen des Rückrufs auf die Unternehmensergebnisse gemacht werden.
An der Börse reagierten die Sonova-Aktien im frühen Handel mit einem Taucher von bis zu 8,4 Prozent. «Ein Rückruf ist nicht nur imagemässig ein Problem», sagte ein Händler. Es könnten Schadenersatzforderungen und Abschreibungen auf Lagerbeständen auf die Firma zukommen. Längerfristig könnte dies Sonova schaden, heisst es im Kommentar der Deutschen Bank.
(sf/sda/coro)

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