Mittwoch, 7. März 2012

Was tun, wenn das Baby nicht hören kann? - Zeitschrift „Schnecke“ informiert über die frühe technische Versorgung hörgeschädigter Säuglinge

07.03.2012 - 13:04

Wird die Hörschädigung bereits in den Wochen nach der Geburt erkannt, sehen die Fachleute für das Kind die größten Chancen: Bei einer frühzeitigen Diagnose haben hörgeschädigte Babys dank moderner Technik und professioneller Unterstützung heute beste Aussichten, Hören und Sprechen zu lernen sowie sich altersgemäß zu entwickeln. Doch für Familien, die erstmals mit der Diagnose Hörschädigung konfrontiert werden, stellt sich die Situation meist ganz anders dar. Neben der Freude über ihr Kind erleben die Eltern sowohl Angst, Unsicherheit und Traurigkeit als auch Schuld- und Pflichtgefühle – Eile ist geboten. Zugleich gilt es, Ruhe zu bewahren und mit der Diagnose umgehen zu lernen.
„Es gibt nicht den einen Zeitpunkt, ab dem man die Hörstörung des Kindes annehmen kann“, schreibt die Hörgeschädigten-Pädagogin Gisela Batliner in der Fachzeitschrift „Schnecke“. „Es gibt immer Momente und auch Phasen, in denen dies gut oder eben auch nicht so gut gelingt. Was bei diesem Prozess unterstützend wirken kann, ist individuell sehr verschieden: Gespräche mit Familie und Freunden, mit Fachleuten und anderen betroffenen Familien, im Internet recherchieren, sich Zeit für sich selbst nehmen, oder die Beschäftigung mit dem Glauben.“
In ihrer aktuellen Ausgabe widmet sich die „Schnecke“ zahlreichen Aspekten der frühkindlichen Hör-Versorgung. Neben wichtigen Verfahren der audiologischen Diagnostik bei Säuglingen werden moderne Hörhilfen vorgestellt, die bereits für die Allerkleinsten verwendet werden. Der Leser erfährt nicht nur, bei welchen Kindern Hörgeräte, Hörsysteme mit Knochenleitung oder elektrisch stimulierende Hörsysteme wie das Cochlea- oder das Hirnstamm-Implantat eingesetzt werden. Erläutert wird auch, warum jedes Baby ein eigenes, ganz individuell angepasstes Hörsystem benötigt, und warum bei der Begleitung von Eltern und Kind eine stabile Zusammenarbeit von Fachleuten aus Medizin, Pädakustik und Frühförderung mitentscheidend ist.
Zur „Anpassung von Sprachprozessoren als Basis der lebenslangen CI-Nachsorge bei Kindern und Erwachsenen“ stellt die Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft e.V. in der „Schnecke“ ein Positionspapier mit dem Ziel, die Weichen für die Zukunft zu stellen, vor.

Redaktioneller Hinweis:
Die „Schnecke“ ist eine seit 1989 erscheinende unabhängige Fachzeitschrift, die von der Deutschen Cochlear Implant Gesellschaft DCIG (www.dcig.de) herausgegeben wird. Die Zeitschrift, die als gemeinnützige GmbH agiert, informiert ihre Leser über die Themen Cochlea-Implantat, Schwerhörigkeit, Taubheit, Tinnitus, Hörgeräte und Hör-Hilfsmittel. Fachbeiträge und Erfahrungsberichte von Betroffenen vermitteln dem Leser einen besonders tiefen Einblick in die Problematik von Hörschädigungen und in ihrer Bewältigung. Zugleich bietet die Zeitschrift den Lesern ein Forum und vielfältige Kontaktmöglichkeiten. Thematischer Schwerpunkt ist das Leben mit Cochlea-Implantaten (CI) und Hörgeräten. Die „Schnecke“ erscheint viermal jährlich mit einer aktuellen Auflage von 6.000 Exemplaren. Die Redaktion hat ihren Sitz in Illertissen; Chefredakteurin der „Schnecke“ ist Hanna Hermann. Seit 2008 gibt es in Ergänzung zur Print-Ausgabe der „Schnecke“ das Informationsportal www.schnecke-online.de, das im Februar 2012 grundlegend relaunched wurde. Sie finden nun auch eine Literaturdatenbank sowie ein Expertenverzeichnis.

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