Quellen: www.nachrichten.t-online.de
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Rahmenbedingung für Spitzenforschung in Deutschland weiter verbessern. Bei einem Besuch in der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) lobte Merkel die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Sie betonte aber, dass nun weiter "die organisatorischen Voraussetzungen" geschaffen und im Grundgesetz "Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Universitäten möglich" gemacht werden sollten. Schließlich hätten Forscher kein Verständnis für Zuständigkeiten. "Sie wollen, dass die Dinge funktionieren."
Merkel informierte sich in der Hochschule über die Forschungsbereiche "Rebirth" und "Hearing 4 all", in denen Wissenschaftler an neuen Behandlungsmethoden für Gehörlose und an Transplantationen arbeiten. "Ich bin sehr beeindruckt von diesem Juwel hier in Hannover", sagte sie anschließend.
Bei einem Rundgang erfuhr die Kanzlerin von dem zehnjährigen Oskar, wie dieser durch sogenannte Cochlea-Implantate am Ohr, die er als Einjähriger eingesetzt bekommen hat, inzwischen fast normal hören kann. Nur Störgeräusche seien für den Jungen noch ein Problem, erklärte Oberärztin Anke Lesinski-Schiedat. Deshalb forsche man an der MHH inzwischen an sogenannten biohybriden Implantaten, mit denen das Hörvermögen wieder komplett hergestellt werden könne.
Im "Rebirth"-Exzellenzcluster erfuhr Merkel, wie Organe außerhalb des Körpers am Leben gehalten werden, um sie dort zu therapieren. Zudem wurde der Kanzlerin ein aus Stammzellen gezüchtetes Herzmuskelgewebe gezeigt.
Anlässlich des Besuchs der Kanzlerin kündigte Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) die finanzielle Unterstützung des Landes für den Neubau eines Forschungszentrums zur Implantatforschung an der MHH an. Für das neue Niedersächsische Institut für Biomedizintechnik, Implantatsforschung und -entwicklung (NIFE) investiert das Land 30 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen Euro kommen vom Bund.
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) zählt zu den bedeutendsten Universitätskliniken in Deutschland. Im Jahr 2011 wurden über 3.000 Studierende dort unterrichtet. Behandelt wurden mehr als 57.000 Patienten stationär und weitere 385.000 Patienten ambulant
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