Dienstag, 6. Mai 2014

FOKUS: Rebellion gegen Cochlea Implantat oder doch ein Allheilmittel?




Aus einer Diskussion der Gruppe „Informationsportal Gehörlose & Schwerhörige“ auf Facebook gab es viele Argumente verschiedener Seiten zu Thema „Rebellion gegen CI oder doch ein Allheilmittel?“. Während der Diskussion bildeten sich viele Meinungsverschiedenheiten. In diesem Artikel geht es nicht darum, eine eigene Meinung von hearZONE zu bilden, sondern eher die verschiedenen Argumente und Seiten in Bezug auf das Thema zu erleuchten.


Entscheidung auf Erfolg oder Misserfolg

Der Arzt gibt grünes Licht zur Operation. Sämtliche Risiken und Schritten des zu implantierenden Cochlea Implantats sind abgeschlossen. Nun soll auf Entscheidung des zukünftigen CI-Trägers das CI implantiert werden. Der CI-Träger hat Angst. Angst vor den Risiken, der Gefahr, dass etwas schief läuft und ein kompletter Misserfolg daraus entsteht. Eine Garantie gibt es nicht. Risiken sind überall, bei jeder Operation vorhanden und ist ein überschaubares Risiko.

 „Es gibt keine Operationen, die keine Risiken haben!“ 

Nun passiert ein Misserfolg. Selbstverständlich ist der CI-Träger frustriert und enttäuscht von seiner eigenen Entscheidung. Wie geht es nun weiter? Viele Misserfolge kommen zu einer Rebellion gegen das CI. Allergie? Entzündungen? Man hört trotzdem nicht besser als vorher? Diese Risiken waren vor der Operation klar bewusst und damit war zu rechnen.

Kommt ein Erfolg, ist der CI-Träger glücklich. Hört besser, versteht sein Umfeld und ist glücklich mit der Hörhilfe.

Informieren die Ärzte und Experten zu wenig, weil sie Geld verdienen wollen?

Jein. Ärzte und Experten sind teuer, das ist so.
Betrachten wir das Ganze aus der Sicht des Arztes: Ein Arzt muss ein Studium, gar an der Fachhochschule einen schweren Abschluss haben, welches viel Zeit, Geld und Mühe erforderte. Deswegen sind Ärzte und Experten in erster Linie teuer.

Die Experten haben also somit genug Geld in der Kasse. Es ist nicht die Aufgabe des Arztes oder des Experten verfälschte Informationen zu geben, um an Geld zu kommen. Ärzte wollen Menschen helfen, Lösungswege aufzeigen und gutes tun. Da ist auch wichtig, genau dieser Arzt mit einem solchen Herz anzutreffen.

 „Der Profit wird hier zu sehr hervorgehoben. Geld zu verdienen ist völlig legal. Eine Implantation geht halt mal nicht ehrenamtlich zu machen. Klinik und Hersteller müssen verdienen. Ein Teil des Geldes geht auch in die Forschung. Wer sich in der Gebärdenwelt gut fühlt, soll gebärden und wer ein CI bevorzugt, soll sich implantieren lassen. So einfach ist das.“
- U.R - Mitglied der Gruppe

Viele sind schlecht informiert über das CI. Mehrheitlich spricht man eher über die negativen Aspekte des CI. Das ist falsch. Denn wenn immer die negativen Aspekte des CI erläutert werden, überrollt die Angst des zukünftigen CI-Trägers schwerer und mehr, als wenn die positiven Aspekte erwähnt würden.


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