Jeder fünfte Mensch hört schlecht – Tendenz steigend. Doch für schwerhörige und taube Menschen gibt es Hilfe. Ein Cochlea Implantat ermöglicht ein fast normales Leben.
Dr. Rainer Weiss überprüft das Cochlea Implantat von Alena Becovic. Das achtjährige Mädchen kann dank des CIs hören.
„Vor zehn Jahren fing es an, dass ich immer schlechter hörte. Irgendwann konnte ich gar nichts mehr hören“, erinnert sich der 61-Jährige. Panik und Angst waren die Folge seines Hörverlustes. Der Bauingenieur aus Göttingen kämpfte an der Arbeit gegen die Unsicherheit.
Jedes Telefongespräch war eine Qual. „Ich hatte Angst, dass ich meinen Gesprächspartner falsch oder eben gar nicht verstehe“, erzählt der Familienvater.
Heute ist Kutsche vollkommen taub – aber trotzdem kann er hören. Der Grund dafür ist ein sogenanntes Cochlea Implantat (CI). Mit dieser Innenohrprothese können taube Menschen wieder hören, vorausgesetzt die Taubheit beruht auf einem Ausfall der Sinneszellen in der Cochlea und der Hörnerv ist erhalten.
Im Jahr 2007 wurde Kutsche in Marburg das erste CI implantiert, 2009 folgte das zweite. „Dank der CIs bin ich nicht in die Einsamkeit verfallen“, erklärt der Rentner lächelnd. „Ich bin von niemandem abhängig und kann selbständig die Dinge tun, die ich gern tue.“
In Deutschland gibt es aktuell etwa 15 Millionen Menschen mit Hörbehinderung. Die Zahl steigt stetig, mitunter, weil auch der Alltag immer lauter wird und die Menschen ihr Gehör schädigen. Studien zufolge trägt jeder dritte Betroffene ein Hörgerät. Etwa 30.000 Menschen gibt es derzeit in Deutschland, die mithilfe von Cochlea Implantaten hören. Eine Simulation des Hörererlebnissis mit einem Cochlea Implantat kann man sich hier anhören.
Mehr Informationen zum Cochlea-Implantat finden Sie auf den Seiten desCochlea Implant Centrums Mittelhessen:
Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe finden Sie unter www.ci-shg-mittelhessen.de.
Quellen: http://www.op-marburg.de/Lokales/Marburg/Taub-sein-und-trotzdem-hoeren
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