Donnerstag, 15. November 2012

Sonova wieder auf Betriebstemperatur


Neue Züricher Zeitung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN


Quellen: www.nzz.ch

Hörsysteme-Hersteller


Sonova hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2012/13 schon fast wieder zu den guten alten Zeiten zurückgefunden. Das über den Erwartungen ausgefallene Semesterergebnis verhalf den Sonova-Aktien am Dienstag zu einer Kursavance von 8,5%.

gvm. Der Stäfner Marktführer bei den Hörgeräten, Sonova, hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2012/13 schon fast wieder zu den guten alten Zeiten zurückgefunden, als das Unternehmen kontinuierlich Marktanteile eroberte und operative Gewinnmargen (auf Stufe Ebita) von über 28% erwirtschaftete. Im Zeitraum April bis September 2012 gelang dem Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum in Lokalwährung von 5,9%, und der Ebita lag auf gleicher Rechnungsbasis um 19,3% über dem Vorjahr. Das über den Erwartungen ausgefallene Semesterergebnis verhalf den Sonova-Aktien am Dienstag zu einer Kursavance von 8,5%.

In der Frankenrechnung (vgl. Tabelle) strahlten die Zahlen noch heller, weil die Erholung des Dollars zum Franken, Akquisitionseffekte und ein etwas tieferer Anteil der Forschungsausgaben die Werte beschönigten. Das organische Wachstum im traditionellen Hörgeräte-Geschäft von 2,4% deutet auf Marktanteilsgewinne im derzeit flauen Geschäft hin. Alle Regionen verzeichneten ein gleichmässiges Wachstum. Ausnahme war der (unwichtige) Heimmarkt, wo der Umsatz um einen Drittel eingebrochen ist. Grund ist die in der Schweiz im Juli 2011 eingeführte striktere Entschädigungspraxis. Im Heimmarkt bestreitet Sonova lediglich noch 2% seines gesamten Umsatzes. Im wichtigen Markt Deutschland war eine Verlagerung zu günstigeren Hörgeräten spürbar.

Früher als erwartet ist der Bereich Hörimplantate (Advanced Bionics) in die Gewinnzone zurückgekehrt. Mit einem Semesterumsatz von 71,2 (i. V. 39,2) Mio. Fr. wurde ein Betriebsgewinn von 2 (–20,6) Mio. Fr. erwirtschaftet. Offenbar stösst das wasserdichte Cochlear-Implantat Neptune auf gute Nachfrage. Laut Konzernchef Lukas Braunschweiler wird Sonova in diesem Bereich, der schneller wächst als das Hörgeräte-Geschäft, ab nächstem Jahr wie die Konkurrenz mit mehreren Modellen am Markt präsent sein.

Ungeachtet der über Budget liegenden Semesterzahlen korrigierte das Sonova-Management seine Prognosen für das Gesamtjahr nicht nach oben. Weiterhin werden ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 7% bis 9% sowie ein um 15% bis 20% höherer Ebita angepeilt, womit sich Sonova ein Reservepolster verschafft. Auf alle Fälle ist man jedoch den mittelfristigen Ertragszielen – 25% Ebita-Marge und gut 30% Rendite auf dem investierten Kapital (Roce) – im ersten Halbjahr mit Werten von 21,4% beziehungsweise 20% einen bedeutenden Schritt näher gekommen.


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