Montag, 26. Mai 2014

Gruppe will „selbstbewusst aus der Stille“

Die Selbsthilfegruppe Rhein-Neckar organisiert am neunten bundesweiten Cochlea-Implantat-Tag eine Informationsveranstaltung in Viernheim. Fachleute, Betroffene und Interessierte tauschen sich aus. Neben medizinischen Fachvorträgen präsentieren auch Implantathersteller die Technik, die Hörgeschädigten hilft, das Hören neu zu lernen.



Quellen: www.morgenweb.de

Zum zweiten Mal hat die Cochlea-Implantat-Selbsthilfegruppe Rhein-Neckar unter der Leitung von Thomas Haase anlässlich des bundesweiten Cochlea-Implantat-Tages eine breit angelegte Informationsveranstaltung ausgerichtet. In diesem Jahr lautete das Motto: "Selbstbewusst aus der Stille". Ziel war es, hörbehinderte und gut hörende Menschen zusammenzubringen und über das Hören mit CI-Implantaten und das Leben mit Hörbehinderungen zu informieren. Diese Technik verhalf schon Zehntausenden ertaubten Menschen zu einem fast normalen Leben.

Regentropfen fallen hören, das Zwitschern der Vögel wieder wahrnehmen oder das Rauschen der Blätter - dies gibt Menschen nach ihrer Taubheit wieder ein ganz neues Lebensgefühl. In einer rund 90-minütigen Operation werden dem Patienten eine oder mehrere Elektroden, die mit einem kleinen Empfänger verbunden sind, in die Gehörmuschel (Cochlea) implantiert. Außerhalb des Schädels, hinter dem Ohr, befinden sich ein kleines Mikrofon, ein Signalwandelprozessor und ein Sender. So kann der Patient wieder hören, auch wenn seine sogenannten Haarzellen nicht mehr funktionsfähig sind. Das muss er jedoch erst wieder lernen. Hierzu haben die Kliniken in Mannheim und Heidelberg interdisziplinäre Teams aufgebaut, die auf audiotherapeutisches Training, psychologische Betreuung und logopädische Schulung spezialisiert sind. In Einzelfällen kann eine solche Rehabilitation bis zu drei Jahre dauern.

Schirmherr Bürgermeister Matthias Baaß eröffnete die Veranstaltung in Viernheim. Danach folgten zwei Referenten: Dr. Jérôme Servais vom Universitätsklinikum Mannheim, der hauptsächlich die medizinischen Voraussetzungen und die Operation beleuchtete und Markus Landwehr, therapeutischer Leiter des CI-Reha-Zentrums des Universitätsklinikums Heidelberg, der über die intensive Nachsorge und Begleitung des Patienten referierte.

Zudem präsentierten Implantathersteller und Firmen für Hilfsmittel, etwa Bitzlicht-Klingeln und Vibrationswecker, ihre Produkte. Nach eindrucksvollen Erfahrungsberichten von Patienten und dem regen Austausch der Teilnehmer zeigte sich Thomas Haase sehr zufrieden mit der Veranstaltung. kos
Sonntag, 25.05.2014

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