Dienstag, 27. Mai 2014

Mit Implantat aus der Stille finden

Cochlear Implant Centrum (CIC) Güstrow betreut inzwischen 476 Patienten / 9. Deutscher CI-Tag

Auf das Zeichen von CIC-Leiterin Karola Benedict (3. v. l.) ließen die Teilnehmer 150 Luftballons mit Karten steigen.

Quellen:


Angehörige und Patienten nutzten am Sonnabend den 9. Deutschen CI-Tag, um sich im Cochlear Implant Centrum (CIC) „Ernst Leonhardt“ Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow zu informieren, sich auszutauschen und auf sich aufmerksam zu machen. „Selbstbewusst aus der Stille!“ war dieser Aktionstag zu den Themen Hörbehinderung und Hören mit einem Cochlea Implantat überschrieben.

„Als wir 1999 mit der Rehabilitation in Güstrow begannen, hatten wir vier Patienten zu betreuen. Inzwischen ist die Zahl auf 476 angestiegen, so dass wir in unserer Einrichtung im Thünenweg 31 nun drei Etagen belegen“, erinnert sich CIC-Leiterin Karola Benedict. Das Besondere ist, dass CI-Patienten ein Leben lang durch das Centrum und die implantierende Klinik betreut werden müssen. „Nach der Heilungsphase in der operierenden Klinik kommen die Patienten zu uns. Sie werden von geschultem Fachpersonal mit der Technik vertraut gemacht und erlernen den Umgang mit dem CI. Nach festgelegten Zeiträumen ist eine Neueinstellung des Gerätes erforderlich“, sagt Karola Benedict. Die Patienten kommen in Mecklenburg-Vorpommern aus den Universitätskliniken Rostock und Greifswald nach Güstrow. Am Sonnabend waren Vertreter dieser Kliniken in der Barlachstadt, um die Fragen der Besucher zu beantworten. Viele Erfahrungen mit dem CI konnte auch Gerda Bade vermitteln. Sie gehörte 2000 mit zu den ersten Patienten, die in Güstrow zur Rehabilitation weilten. Ihre Erlebnisse mit dem CI hat die Rostockerin aufgeschrieben und stellte die Broschüre vor.

Um die Mittagszeit ließen die Teilnehmer am CI-Tag in der Barlachstadt 150 Luftballons mit Flugkarten in die Luft steigen. Diese Aktion wird an jedem CI-Tag zeitgleich in allen 14 CI-Centren Deutschlands, in den Kliniken sowie in Selbsthilfegruppen veranstaltet. Die Absender, deren Karte den weitesten Weg zurücklegen, gewinnen ein Exemplar des Buches „Taube Nuss“. Das hat Alexander Görsdorf verfasst. Er beschreibt als Betroffener humorvoll das Leben eines CI-Trägers.

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