Montag, 14. März 2011

«Die grössten Schweizer Talente»

"Ich weiss nicht, ob mein Sohn mich hören kann"

Musicalsänger Markus Müller hat eine voluminöse Stimme. Sein neunjähriger Sohn Rufin ist allerdings hörbehindert.



http://www.blick.ch/unterhaltung/tv/schweizer-talente/ich-weiss-nicht-ob-mein-sohn-mich-hoeren-kann-168442

IT-Manager Markus Müller (44) zeigte schon bei seinem ersten Auftritt in «Die grössten Schweizer Talente», dass er über eine strahlende Tenorstimme verfügt. «Es ist schön, dass ich die Menschen mit meinen Melodien auch im Halbfinal wieder glücklich machen kann.» Nachdenklich fügt er an: «Ich werde leider nie erfahren, was mein Sohn Rufin wahrnimmt, wenn ich singe. Er ist schwer hörbehindert.» Er singe laut für ihn, aber wisse nicht, was er hören könne.

Lange ist dem Hobbysänger und seiner Frau Dorota (44) nichts aufgefallen. «Rufin war immer ein sensibler, aufgeweckter Junge. Wir konnten uns keinen besseren Sohn wünschen.»


«Wir machten uns Vorwürfe»


Dann gab es Momente, in denen der kleine Rufin seltsam reagierte. «Als er drei Jahre alt war, machten wir Badeferien in Südfrankreich. Aber Rufin wollte nie an den Strand, weil er sich vor dem Meer fürchtete», erinnert sich der Vater. «Im Nachhinein machen wir uns fast Vorwürfe, dass wir sein Verhalten nicht verstanden haben. Offensichtlich hat er das Rauschen der Wellen als Bedrohung empfunden», so Müller.

Nasen-Ohren-Hals-Ärzte fanden in vielen Tests heraus: Rufin hört so schlecht, dass sogar ein Hörgerät nichts bringt. «Hohe Töne hört er gar nicht, tiefe hingegen nimmt er als lautes Dröhnen war.» Rufin höre Musik vermutlich wie aus einer Blechdose.

Trotzdem sei sein Sohn ein glückliches Kind, das viele Gschpänli habe und sogar eine normale Schule besuchen könne, sagt Müller. «Als Sänger bricht es mir das Herz, wenn ich weiss, dass er meine Musik nie so hören kann wie andere Menschen.» Rufin ist trotzdem begeistert: «Ich finde es cool, dass Papi bei ‹Die grössten Schweizer Talente› mitmacht», sagt er. «Ich darf bei der Show in Kreuzlingen wieder dabei sein. Ich will ihn unbedingt erleben.»

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