Quellen; www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de
Dieses innovative Hörsystem wird vollständig– vom Audioprozessor und dem Mikrofon bis hin zum Wandler und der Batterie – unter die Kopfhaut des Patienten implantiert. Äußerlich ist das Hörimplantat nicht mehr sichtbar. Der wiederaufladbaren Batterie wird über die Haut neue Energie zugeführt.
Das Hörsystem CARINA wurde erstmals einem hörgeschädigten Patienten im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg eingesetzt (Quelle: BwK Hamburg)
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Tagtäglich nehmen allein in Deutschland rund zwölf Millionen Menschen aufgrund einer Hörschädigung erhebliche Abstriche an Lebensqualität und Kommunikationsfähigkeit in Kauf. Den weitaus meisten von ihnen können professionell eingestellte Hörgeräte eine gute Hilfe bieten. Doch es gibt auch zahlreiche Betroffene, bei denen eine klassische Hörgeräte-Versorgung an Grenzen stößt.
„In dieser Gruppe finden sich Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit, die etwa durch einen Hörsturz oder durch langjährige Lärmbelastung im Beruf ausgelöst sein kann“, so Flottenarzt Professor Dr. Thorsten Zehlicke, Leiter des Hörzentrums am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg-Wandsbek. „Ebenso kann es sich um Patienten mit einer Mittelohrschwerhörigkeit handeln, die sich operativ nicht ausräumen lässt. Auslöser kann hier eine chronische Mittelohrentzündung sein.“
Neue Therapieoption
Dank dieses Mittelohrimplantats könnten sich für viele dieser Patienten nun neuartige Therapie-Optionen eröffnen. Das vollimplantierbare Hörsystem ist für mittlere bis höchstgradige Hörverluste geeignet; es verfügt über ein sehr hohes Verstärkungspotential. Die Versorgung kann ab einem Alter von 14 Jahren erfolgen. Der behandelnde Arzt kann passend zur jeweiligen Hörschädigung flexibel zwischen verschiedenen Operationsmethoden wählen.
Vorteile
Seinem Träger verhilft das Implantat nicht nur zu deutlich verbessertem Hören und Verstehen. Es ermöglicht ihm auch einen aktiven Lebensstil; duschen, schwimmen sowie intensive sportliche Betätigung sind problemlos möglich. Zudem ist es von außen vollständig unsichtbar. Dank neuester Implantat-Technik kann nun sogar das Mikrofon unter der Haut des Trägers verschwinden. Dem Bedürfnis vieler Menschen nach einer sehr diskreten, ästhetisch ansprechenden Hörlösung wird es somit in besonderer Weise gerecht.
„Dieses System ist absolut zukunftsweisend und es entspricht genau dem, was sich viele hörgeschädigte Menschen wünschen“, versichert Professor Dr. Thorsten Zehlicke, der vor wenigen Tagen erstmals einen Patienten des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg-Wandsbek mit dem hochwertigen System versorgte. „Dieses Hörimplantat empfiehlt sich beispielsweise für Patienten, die aufgrund häufiger Gehörgangsentzündungen keine Hörgeräte tragen können. Es ist für Patienten geeignet, bei denen Hörgeräte durch extreme Staubbelastung am Arbeitsplatz oder durch ständiges Schwitzen Schaden nehmen würden. Und nicht zuletzt kann es eine Lösung für all diejenigen sein, die das Tragen von Hörgeräten aus kosmetischen Gründen ablehnen.“
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